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Was ist das Mandat von FIND und welche Ziele verfolgt es?

Gemäss Mandat agiert FIND als zentrale öffentliche Anlaufstelle für Finanzinnovationen in der Schweiz. Es fördert den Austausch zwischen Akteuren wie Start-ups, Investoren, Behörden und Forschung, um die Rahmenbedingungen zu verbessern und die Innovationskraft des Finanzsektors langfristig zu stärken. Dies geht zurück auf den bundesrätlichen Digital Finance Report 2022 bzw. auf das dortige Handlungsfeld 12 «Innovationspotenzial der Finanzbranche durch Innovationsplattform langfristig stärken».

Der Bericht «Pathway 2035 for Financial Innovation – Your Navigator» beleuchtet verschiedene Technologien. Welche sehen Sie als Priorität?

Mit der kollaborativ geschriebenen Publikation haben wir offenbar den richtigen Riecher gehabt, selbst das World Economic Forum hat darüber berichtet. Alle darin beleuchteten Technologien sind wichtig, gerade in Kombination. Vertiefend erarbeiteten wir deshalb anhand von internationalen Best Practices konkrete Handlungsempfehlungen, z. B. zum Austausch von strukturierten Finanzdaten via APIs, um das Potenzial von KI zu nutzen oder zum Schutz vor Quantum- Computing-Angriffen.

FIND fördert die Vernetzung im Finanzinnovationsökosystem. Welche Erfolge sehen und erwarten Sie?

FIND besteht seit 18 Monaten als Pilot. Ich bin stolz auf unser kleines Team, welches bereits etliche Erfolge feiern durfte – dies dank ausgezeichneter Partnerschaften innerhalb des Bundes und Unterstützung durch Wissenschaft und Privatwirtschaft. So konnten wir SwissHacks ins Leben rufen, den ersten staatlich initiierten Hackathon in der Schweiz mit exklusivem Fokus auf Finanzinnovation. Bei der zweiten Ausgabe feierten wir mit über 500 Anmeldungen und 200 akzeptierten Teilnehmenden einen Zuwachs von über 100 Prozent! Auch unsere Workshops mit Industrie-, Hochschul- und Behördenvertretern zu Staking, Customer Journey 2.0, dem FinTech-Portfolio von Innosuisse oder skalierbarer Datennutzung für intelligente Finanzdienstleistungen haben zu vertiefenden Analysen und konkreten Empfehlungen geführt. Falls der FIND-Pilot in seiner jetzigen Form nicht weitergeführt würde, so hoffe ich, dass unsere Pionierarbeit gewisse Akzente und Weichen setzen konnte für die langfristige Stärkung unseres Finanzsektors.

Welche entscheidende Rolle spielt Ihrer Ansicht nach der Schweizer Staat bei der aktiven Gestaltung zur Förderung von Finanzinnovationen?

Der Staat spielt eine Schlüsselrolle, indem er optimale Rahmenbedingungen für das Ökosystem schafft und Hürden beim Zugang zu Talent, Kapital und Markt konsequent und regelmässig analysiert und abschafft. Der Staat sollte zudem dafür sorgen, dass disruptive neue Akteure innert nützlicher Frist und mit vertretbaren Kosten zum Markt zugelassen werden – durch balanciertes Abwägen von Wettbewerb und Innovation versus Besitzstandswahrung, Risikomitigierung und Sicherheit.

Was wünschen Sie sich als Leiterin des FIND, um uns als führenden Standort für Finanzinnovationen weiter zu stärken?

Wenn ich drei Wünsche an das Finanzinnovations- Universum manifestieren darf, sind das folgende: 1. Mehr Mut und Offenheit für neue Sichtweisen und Technologien.

2. Mehr Ressourcen für eine konsequentere und kollaborativere Umsetzung der Visionen in den bundesrätlichen Strategiepapieren «Digital Finance», «Sustainable Finance 2022» und «Politik für einen zukunftsfähigen Finanzplatz Schweiz».

3. Mehr Smart Governance – nicht zu verwechseln mit Regulation. Z. B. im Bereich von Finanzinnovations- und Smart-Data- Sandboxen oder praxisnahen Leitfäden, welche es dem gesamten Finanzökosystem ermöglichen, zu testen, zu lernen und umzusetzen. Und zwar im gleichen rasanten Tempo, wie die Technologie voranschreitet.

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