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Der Wirtschaftsraum Zürich ist Weltklasse. Aber das ist keine Selbstverständlichkeit. Trotz guter Voraussetzungen war es ein langer Weg bis dahin und es ist harte Arbeit, die Position zu halten. Heute ist der Wirtschaftsraum ein internationaler Innovationsmotor. Diese Rolle ist über Jahrzehnte organisch gewachsen. Dies war nur möglich durch die Zusammenarbeit vieler Akteurinnen und Akteure sowie das Zusammenspiel aller Ebenen. Nur auf diese Weise entstehen erfolgreiche Standorte, sagen Ökonomen. Dazu braucht es exzellente Forschung, durch Talent und Kapital gespeistes Unternehmertum, unternehmensfreundliche Behörden und Politik sowie funktionierende Netzwerke. In letzteren müssen Menschen dazu bereit sein, neues Wissen aufzunehmen und eigenes Wissen zu teilen.

Innovation lebt vom Zusammenspiel

So haben Netzwerke auch für die Attraktivität und Entwicklung des Wirtschaftsraums Zürich eine enorme Bedeutung. Dabei fällt die wachsende Start-up-Community ins Auge. Der Kanton Zürich hat schweizweit die Nase vorn in Bezug auf die Anzahl der Start-ups und die getätigten Investments, Zug in Bezug auf die Anzahl Start-ups pro Kopf. Start-ups gelten als Innovationstreiber und sind entsprechend häufi g im medialen Blickpunkt, bilden aber nur einen kleinen Teil der Wirtschaft ab.
Mit einer starken KMU-Basis gilt der Zürcher Wirtschaftsstandort als der bedeutendste der Schweiz. Um die Innovationskraft in der gesamten Breite zu stärken, braucht es den stetigen Impuls – auch von aussen: im Zusammenspiel mit Hochschulen, mit bestehenden kleinen, mittleren sowie grossen Unternehmen, Start-ups sowie ansiedlungswilligen, international tätigen Unternehmen aus dem Ausland, die in die Ökosysteme des Wirtschaftsraums passen und hier Mehrwert schaffen. Treiber sind neben Innosuisse als Schweizer Agentur für Innovationsförderung auch Cluster-Vereinigungen, Verbände und Initiativen, die explizit alle Player zusammenbringen. 2022 wurde etwa die Plattform Innovation Zürich an den Start gebracht. Hier finden Forschung und Unternehmertum zusammen – über die Grenzen der Ökosysteme hinweg. Dadurch sollen auch KMU einen noch einfacheren Zugang zu Hochschulen bekommen und ihre Innovationskraft steigern. Die Plattform wurde gemeinsam initiiert von der Standortförderung des Kantons Zürich, dem Innovationspark Zürich und der Standortmarketing-Organisation Greater Zurich Area AG (GZA).

Netzwerke schaffen Mehrwert

Die GZA versteht sich seit jeher als Brückenbauerin. Sie wird von einer Stiftung getragen, die als öffentlich-private Partnerschaft aufgebaut ist. Ihre Gründung 1998 war eine Antwort auf die Wirtschaftskrise der 1990er-Jahre. Sie trat an, um die Attraktivität des funktionalen Wirtschaftsstandorts Greater Zurich Area im Ausland bekannt zu machen und innovative, zukunftsorientierte Unter­neh­men von den Vorzügen einer Geschäftstätigkeit in der Region zu überzeugen. Das Netzwerk wuchs rasch: Zum Kanton Zürich, der Stadt Zürich und der Region Winterthur kamen im Jahr 2000 die Kantone Glarus, Graubünden und Schaffhausen hinzu. Später folgten Solothurn, Schwyz, Zug, Uri und das Tessin. Auch die private Trägerschaft wurde kontinuierlich erweitert. Mittlerweile zählen knapp 30 Unternehmen der Privatwirtschaft sowie die Universität Zürich und die ETH Zürich mit ihren Instituten EMPA (Eidg. Materialprüfungs- und Forschungs­an­stalt) und EAWAG (Eidg. Anstalt für Wasser­versorgung, Abwasserreinigung und Gewäs­serschutz) zu den Förderern der GZA. Gemeinsam setzen sie sich dafür ein, nachhaltigen Mehrwert im Wirtschaftraum zu schaffen.

Die Erweiterung der Area und deren Trägerschaft verstärkt das Gewicht im Ausland und intensiviert die Vernetzung in der Schweiz. Je internationaler die Wahrnehmung ist, desto eher kommen GZA-Vertretende im Ausland mit Unternehmen ins Gespräch, die expandieren, investieren und gründen wollen. Je vernetzter die Region, desto treffsicherer die Unterstützung. Und das ist entscheidend. Die GZA versorgt Unternehmen mit Informationen zu Gründung, Immobilien- oder Talentsuche. Sie vernetzt sie mit Ansprechpartnern aus Behörden, Wirtschaft und Wissenschaft und unterstützt sie gemeinsam mit ihren Partnern während des Ansiedlungsprozesses. Eine erfolgreiche Ansiedlung stärkt langfristig die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen und dem Wirtschaftsraum.

Ausländische Unternehmen können andocken

In den vergangenen zehn Jahren hat die GZA gemeinsam mit den Standortförderungen ihrer Mitglieder über tausend Unternehmen bei ihrer Expansion in die Region begleitet. Allein 2022 waren es 108; Spitzenreiter waren Firmen aus den Bereichen Life Sciences, IT und Robotik. Dabei werden Anwendungen im Bereich der künstlichen Intelligenz immer wichtiger. Und es sind die Netzwerke, die für innovative ausländische Unternehmen ein wichtiger Faktor in der Standortwahl sind: Etwa das Crypto Valley rund um Zug oder das Robotik- oder Biotech-Ökosystem der Region. Beispielsweise hat sich 2021 das führende Blockchain-Unternehmen Ledger aus Frankreich für Zürich entschieden, 2022 das US-Robotik-Start-up Toggle Robotics. Auch das britische Biotech-Start-up Peptone hat sich 2022 angesiedelt: Mithilfe des Standortförderungsnetzwerks konnte es in Bellinzona ideale Räumlichkeiten beziehen, um seine hochspezialisierte Forschung und Entwicklung aufzugleisen. Der Gründer und CEO Kamil Tamiola sagt: «Wir wollen Teil des aufstrebenden Biotech-Clusters in der Greater Zurich Area sein.»  

Das war ein Beitrag aus dem ti&m special «Innovation»

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