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Heute steckt so ziemlich jedes Unternehmen in einer digitalen Transformation. Ob Ware produziert oder Dienste angeboten werden, ob vermittelt, verkauft oder entsorgt wird – in allen Fällen verändert die Verfügbarkeit von digitalen Produkten und Technologien grundlegend das traditionelle Geschäft. Das gilt in der Produktion, im Vertrieb oder gar in der grundlegenden Erscheinungsform wie z. B. bei der Musik, die durch die Einführung des Streamings die Produktion des klassischen Tonträgers obsolet gemacht hat. Für all diese Unternehmen ist die Fähigkeit zur Erneuerung, sprich die Innovationsfähigkeit, eine riesige Herausforderung, von deren Gelingen nicht selten die Zukunft der Organisation abhängt. Wie gross ist dann erst die Herausforderung für diejenigen Unternehmen, die selbst Auslöser dieser Transformation sind – die IT-Dienstleister und -Produktentwickler. Im Extremfall wird durch deren Wertschöpfung selbst die Transformation der Wertschöpfungsprozesse immer wieder neu angestossen. Ein ständiger Prozess, der keinen Stillstand erlaubt.

Aktuelles Wissen als wichtigstes Produktionsmittel

Die erfolgreichen IT-Unternehmen begegnen dieser Herausforderung mit einer konsequenten Ausrichtung auf den Ausbau und den Erhalt ihrer wichtigsten Ressource und ihres wichtigsten Produktionsmittels – dem aktuellen Wissen um die Funktionsweisen und die Potenziale der digitalen Technologien. Diese Kombination aus «Aktualität», «Funktion» und «Potenzial» ist ein sehr spezielles, nicht immer genau zu umreissendes Wissen. Es ist sowohl akademisch als auch empirisch, es umfasst die technischen Grundlagen genauso wie das Wissen um die Anwendungsdomäne und seine Halbwertzeit schwankt zwischen «Hype» und «Eternity». Und so sind auch die Methoden, dieses Wissen im Unternehmen zu verankern und zu halten, nicht linear und deterministisch – es ist vielmehr eine komplexe (und fragile) Kombination aus Kultur, Methoden und Informationen, auf der dieses Wissen wächst.

Wissen fängt mit Neugier an

Jeder Mensch hat den intrinsischen Drang, Dinge auszuprobieren und Neues zu erlernen. Nicht immer geht das gut, das sprichwört­liche «Verbrennen der Finger» ist öfter als gewünscht ein Teil des Lernprozesses. Aber es ist ein wesentlicher Teil, und kann und sollte damit nicht unterbunden werden. Innovative Unternehmen nutzen diesen Effekt durch die Etablierung einer offenen Fehlerkultur. Mitarbeitende werden ermutigt, Risiken einzugehen und neue Ideen einzubringen. Störende Faktoren wie starre 
Hierarchien und einengende Prozesse werden vermieden. Respekt, Vertrauen und Zutrauen prägen den Umgang miteinander. So wird der angesprochene intrinsische Drang gefördert und dient als «Motor» für alle weiteren Wissen schaffenden Massnahmen.

Agile Methoden und Räume für Innovation

Wissen braucht Freiräume, um sich zu entwickeln und zu verfestigen. Agile Methoden nutzen diese Freiräume, um dem ständigen Wandel von Anforderungen zu begegnen, und sind damit die natürliche Wahl für ein innovationsförderndes Arbeiten. Ergänzend bietet die Einrichtung von Innovationslaboren oder Inkubatoren innerhalb des Unternehmens Raum für kreative Ideen und Experimente. Diese speziellen Arbeitsumgebungen ermöglichen es den Mitarbeitenden, innovative Projekte zu verfolgen, neue Technologien zu erforschen und Prototypen zu entwickeln. Durch die Schaffung eines Rahmens für Innovation können Unternehmen so das Risiko des Scheiterns minimieren und gleichzeitig das Potenzial für bahnbrechende Entwicklungen erhöhen. Die ti&m garage als Innovationsinkubator ist ein hervorragendes Beispiel für diesen Ansatz.

Austausch und Kooperation

Wissen ist einer der wenigen Rohstoffe, der mehr wird, wenn man ihn teilt. Innovative Unternehmen führen Mechanismen ein, um den Austausch von Wissen und Ideen zwischen den Teams und den Disziplinen zu fördern. Dies kann durch die Implementierung von Wissensdatenbanken, regelmässige interne Schulungen, Hackathons oder Innovationsworkshops erreicht werden. Die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Entwicklerinnen und Entwicklern, Designerinnen und Designern und Fachexpertinnen und -experten wird zu kreativen Lösungsfindungen und neuen Produktideen führen. Aber nicht nur intern, auch im offenen Austausch mit Universitäten, Herstellern und sogar mit Mitbewerbern kann ein Unternehmen von deren Fachwissen und Ideen profitieren und Zugang zu neuen Technologien, Märkten und innovativen Geschäftsmodellen erhalten.

Der zündende Funke

Hat also ein erfolgreiches Unternehmen eine Kultur und eine Umgebung geschaffen, in der das aktuelle Wissen wachsen und sich entfalten kann, so ist der Schritt vom «Wissen» zur «Innovation» nur noch ein kleiner. Einmal vorhanden reicht oft ein kleiner Funke – ein Ar­tikel in einer Zeitschrift oder vielleicht einfach nur ein Satz im Verlaufe einer Diskussion, um auf Basis dieses Wissens echte Innovationen zu generieren. Und dieser Funke zündet dann häufig und überall – im Produktdesign, bei der Gestaltung der Benutzerschnittstelle und auch bei der technischen Umsetzung. Und erschafft so das Produkt, das wir als Digitalisierer unseren Kunden letztendlich versprechen – nämlich Innovation. 

ti&m garage – wo Ideen zu Lösungen werden

Mit der ti&m garage, unserem internen Innovationslabor, haben unsere Leidenschaft und unsere Freude an Innovationen einen physischen Raum gefunden. Raum geben, wörtlich mit der erwähnten ti&m garage oder im übertragenen Sinn durch unsere flachen Hierarchien und unternehmerischen Mut, den unsere Mitarbeitenden in die verschiedenen Projekte tragen, ist die Grundlage für eine langfristig erfolgreiche Innovationskultur. Aus Erfahrung wissen wir, dass die Umsetzung der digitalen Transformation alle Bereiche von Organisationen betrifft: Die vertikale Integration unserer Produkte und Lösungen, die enge Zusammenarbeit mit den Kunden, die bis zur Co-Creation reicht, und eine positive Fehlerkultur sind die Puzzleteile, die uns helfen, diese Transformation voranzutreiben. Frei vom Alltagsstress und anderen Zwängen diskutieren, visualisieren und entwickeln interdisziplinäre Teams, zusammen mit unseren Kunden oder für unsere Eigenent­wicklungen, in permanenten Iterationen in drei bis zwölf Wochen eine erste marktfähige Lösung, die alle Anforderungen erfüllt: das Minimum Viable Product. Durch unseren konsequenten «Design Thinking»-Ansatz, der den Nutzen des End-Users ins Zentrum stellt, verlieren wir, trotz vieler Abzweigungen, das Ziel nie aus den Augen. 

Das war ein Beitrag aus dem ti&m special «Innovation»

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